Evolutionstheorie

Bitte stellen Sie sich für einen Moment vor, Sie würden an einem Computerprogramm oder an einer elektronischen Schaltung eine vollkommen zufällige Veränderung vornehmen. Sie würden zum Beispiel einfach die Buchstaben einer Programmzeile verändern oder Bauteile austauschen. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass es bei solch einer vollkommen zufälligen Änderung zu einer funktionalen Verbesserung des Computerprogramms oder der elektronischen Schaltung kommt? Sie ist Milliardenfach kleiner als ein Lottogewinn! Sie ist so absolut verschwindend winzig klein, dass ein solches Ereignis als nahezu vollkommen ausgeschlossen betrachtet werden kann!

Aber wenn ein solches Ereignis für technische Entwicklungen nahezu ausgeschlossen werden kann, wie kann man dann annehmen, dass es sich bei der Entwicklung von Lebewesen anders verhält? Wie kann man dann annehmen, dass Lebewesen in ihrer Funktion durch rein zufällige Veränderungen eine Verbesserung erfahren können? Eine solche Annahme ist alles andere als plausibel. Sie widerspricht der gesamten Lebenserfahrung des Menschen. Und dennoch aber basiert die Evolutionstheorie auf genau dieser Annahme.

Erklärt wird der Widerspruch durch die natürliche Zuchtauslese "Survival of the fittest": Weil nur die am besten angepassten Lebewesen überleben, kommt es auf der Grundlage zufälliger Veränderungen zu einer Aufwärtsentwicklung. In dieser Erklärung stecken zahlreiche Fehler:

  1. Die natürliche Selektion ist keine "Zuchtauslese". Der Begriff "Zuchtauslese" suggeriert, dass die natürliche Selektion nach dem gleichen Prinzip funktioniert wie die durch den Menschen praktizierte Zucht: Lebewesen mit ganz bestimmten Merkmalen werden für die Fortpflanzung ausgewählt. Und so funktioniert die natürliche Selektion aber nicht. Die natürliche Selektion ist kein "Survival of the fittest" sondern ein "No survival of the unfittest". Sie selektiert nur die am schlechtesten angepassten Vertreter einer Art aus. Damit kann die natürliche Selektion aber nicht für die Aufwärtsentwicklung verantwortlich sein.
  2. Die Wahrscheinlichkeitsverhältnisse stimmen nicht: Damit bei einer derart geringen Wahrscheinlichkeit positiver Mutationen eine Aufwärtsentwicklung entsteht, müsste die Über-Reproduktion gigantisch sein: Von Millionen oder gar Milliarden Nachfahren dürften nur eine Handvoll überleben.
  3. Das soziale Verhalten des Menschen, möglichst jedem Vertreter der Art unabhängig von seiner "Fitness" ein möglichst langes und lebenswertes Leben zu ermöglichen, würde der Evolution direkt entgegenwirken. Tatsächlich sind aber auch im Tierreich schon derartige soziale Verhaltensweisen zu beobachten und die Evolution funktioniert trotzdem.
  4. Würden die genetischen Veränderungen tatsächlich zufällig entstehen, dann wären die negativen Mutationen (funktionale Verschlechterungen) zahlenmäßig extrem viel häufiger und würden zu einer starken Degeneration des genetischen Materials einer Art führen.
  5. Evolutionäre Entwicklung besteht aus unzähligen aufeinander aufbauenden positiven Veränderungen. Jede einzelne dieser Veränderungen müsste sich vom ersten Auftreten bei einem einzigen Vertreter der Art per Fortpflanzung auf alle Vertreter der Art verbreiten. In Abschnitten einiger weniger Generationen müssten alle Vertreter einer Art immer wieder miteinander verwandt sein. Das ist offensichtlich aber nicht der Fall.
  6. Wenn die Wahrscheinlichkeit für schon eine einzige positive Mutation äußerst gering ist, dann potenziert sich diese Unwahrscheinlichkeit mit jedem weiteren Entwicklungsschritt zur absoluten Unmöglichkeit. Nehmen wir einmal an, die Wahrscheinlichkeit für eine positive Mutation sei 1:1.000.000.000. Dann wäre die Wahrscheinlichkeit für zwei aufeinander aufbauende positive Mutationen 1:1.000.000.000.000.000.000. Die Evolution besteht aber aus Milliarden aufeinander aufbauender Entwicklungsschritte. Das menschliche Gehirn kann sich nicht annäherungsweise vorstellen, wie unwahrscheinlich die Evolution wäre, wenn Sie tatsächlich auf zufälligen genetischen Veränderungen basieren würde.
  7. Die angeblich zufälligen Mutationen finden häufig genau dann statt, wenn sie wegen sich verändernder Umweltbedingungen auch tatsächlich gerade gebraucht werden.

Und dennoch hat die Evolution stattgefunden - nur nicht so, wie es die Evolutionstheorie erklärt. Halten wir zunächst fest, welche Teilaspekte der Evolutionstheorie sich in der Natur tatsächlich zweifelsfrei beobachten lassen:

  1. Ja, es gibt von Generation zu Generation genetische Veränderungen.
  2. Ja, es gibt positive und es gibt auch negative genetische Veränderungen.
  3. Ja, es werden über die Gene Merkmale der Vorgeneration an die Nachfolgegeneration vererbt.
  4. Ja, es gibt eine natürliche Selektion. Diese sortiert aber nur die unzureichend angepassten Vertreter einer Art aus. Eine Aufwärtsentwicklung erklärt das nicht. Es erklärt nur, warum die Entwicklung nicht in negativer Richtung unter das Niveau der aktuellen Umweltanforderungen zurücksinken kann.

Aber:

  1. Das zahlenmäßige Verhältnis von positiven und negativen Mutationen zueinander schließt eine zufällige Entstehung der positiven Mutationen aus.
  2. Die Entstehung von langen Ketten logisch aufeinander aufbauender Entwicklungsschritte schließt eine zufällige Entstehung der positiven Mutationen aus.
  3. Das Timing der positiven Entwicklungen, die häufig genau dann auftauchen, wenn sie wegen sich verändernder Umweltbedingungen gebraucht werden, schließt eine zufällige Entstehung der positiven Mutationen aus.
  4. Die Aufwärtsentwicklung begründet sich nicht auf der natürlichen Selektion. Die natürliche Selektion sichert die Evolution lediglich gegen negative Entwicklungen ab.
  5. Die Verbreitung von Mutationen über ganze Populationen hinweg legt nahe, dass die gleichen genetischen Veränderungen innerhalb einer Population an mehreren Stellen gleichzeitig entstehen können, ohne dass dies auf Vererbung von einem Ausgangspunkt zurückgeführt werden kann.
  6. Auch für negative Mutationen stimmt die Erklärung des Zufalls als alleinige Ursache nicht, denn würden diese rein zufällig entstehen, dann gäbe es bei genetisch verursachten Krankheiten eine größere Vielfalt, als es tatsächlich der Fall ist und es würden nicht so häufig die gleichen Gendefekte ohne Verwandschaftsverbindung (genetische Vererbung) auftreten.
nächstes Kapitel: Zufall